PRÄSENTATION
Göttliche Liebespfade…
Aus diesem Pièce Rose von Jean Anouilh ist nur ein Hit im Gedächtnis hängengeblieben: „Les Chemins de l’amour“, ein nostalgischer Schunkelwalzer von Francis Poulenc. Dabei fehlt dem Thema von Léocadia nicht die Würze: Eine exzentrische Herzogin engagiert ein spontanes und naives Mädchen, um die berühmte, zu früh verstorbene Sängerin Léocadia Gardi zu verkörpern, die ein dreitägiges Idyll mit ihrem Neffen gelebt haben soll. Seitdem ist der junge Mann untröstlich: indem sie das Melodram der Begegnung mit der Künstlerin noch einmal durchspielt, hofft die alte Aristokratin ihn ins Leben zurückzuholen. Das Ergebnis übertrifft all ihre Hoffnungen… Die flämische Kompanie Marius ist erprobt im Wiederentdecken von Perlen vergangener Tage und arbeitet wieder einmal mit dem, was zu ihrem Markenzeichen geworden ist: ein geländegängiges Theater fast ohne Kulissen außer ein paar selbstgebastelter Requisiten und vor allem einer ebenso abwegigen wie fein beherrschten Schauspielerleistung. Die Darsteller ermöglichen uns so, die ganze Komik, Poesie, aber auch das Pikante eines Dramatikers zu ermessen, der zu Unrecht vernachlässigt und meistens einzig und allein auf seine Antigone reduziert wird.
Um in die Tiefe zu gehen:
KOPRODUKTION in Zusammenarbeit mit Perpodium vzw / MIT DER UNTERSTÜTZUNG DES Tax-Sheltersder Bundesregierung über Cronos Invest
©Tim Dirven